Festgottesdienst zur Eröffnung der 1075-Jahr Feier
1075 Jahre Ziesar: Verschollenes Gemälde kam als Geschenk aus Brandenburg an der Havel
Ein echter Dachbodenfund: Ein Bild von Georg Wolf ist nach über 70 Jahren wieder aufgetaucht. Die Stadt Brandenburg hatte es Ziesar 1948 geschenkt. Es war lange verschollen.
Ziesar. „Es war ein denkwürdiger Tag für Ziesar“, lobte am Sonntagnachmittag der Ziesaraner Kurt Weißflor die Eröffnungsveranstaltung zu den 1075-Jahr-Feierlichkeiten in der Stadt.
Als Ort für den Start in das Jubeljahr hatten sich die Veranstalter die Stadtkirche Sankt Crucis im Herzen Ziesars ausgesucht. Ihre 800-jährige Geschichte steht beispielhaft für Beständigkeit und Wandel in der Stadthistorie.
Von Ezerie zu Ziesar
Aus Ezerie, dem „Ort hinter dem See“, hat sich Ziesar von der Bischofsresidenz und einem Ackerbürgerstädtchen zu einer liebenswerten Kleinstadt im Westen Brandenburgs entwickelt. Bürgermeister René Mertens begrüßte die Gäste und wünschte allen Ziesaranern und ihren Besuchern ein gutes Festjahr. „Die Vereine und die Stadt Ziesar haben einiges an Veranstaltungen vorbereitet. Für jede Altersgruppe und jeden Geschmack ist etwas dabei“, hörten die zahlreichen Anwesenden in der Kirche.
Der Gottesdienst wurde von Pfarrer Holger Zschömitzsch und Prädikant Johannes Lein geleitet. Für die Predigt konnte die Regionalbischöfin des Bischofssprengels Magdeburg, Bettina Schlauraff, gewonnen werden. Musikalisch wurde dieser Festgottesdienst von Kantor Thorsten Fabrizi mit Orgelmusik und Jürgen und Martin Krebs mit Musik für Oboe und Horn umrahmt.
Von Brandenburg an der Havel nach Ziesar
Silvia Zimmermann vom Kultur– und Heimatverein Ziesar erinnerte in ihrem Vortrag an die 1000-Jahr-Feier im Jahr 1948 und an die Geschichte eines besonderen Präsentes. „Die Stadt Ziesar bekam damals von der Stadt Brandenburg ein Bild mit einer Wasserlandschaft geschenkt. Das Gemälde war 73 Jahre verschollen und wurde wie durch ein Wunder von Altbürgermeister Dieter Sehm 2021 auf dem Dachboden in der Badstraße 14 wiederentdeckt“, so Zimmermann.
Beim Festgottesdienst in der Stadtkirche Ziesar.
Auf der Rückseite des Bildes befindet sich eine persönliche Widmung vom damaligen Brandenburger Bürgermeister Konrad Eichler. Diese besondere Erinnerung wurde bis zum Festgottesdienst unter Verschluss gehalten und den Ziesaranern an diesem Tag präsentiert.
Ein schönes Geschenk für Ziesar
Bürgermeister Mertens und der 1. Beigeordnete der Stadt Brandenburg, Thomas Barz enthüllten das Ölbild, das einst der Maler Georg Wolf anfertigte. Ein weiteres besonderes Geschenk machte der Ziesaraner Pascal Baulein (23) der Stadt Ziesar. Er zündete eine handgemachte Kerze an, die an die Ersterwähnung von 948 erinnert.
Unter den Gästen befanden sich auch Männer und Frauen, die in der Zeit um 1945 als Flüchtlinge nach Ziesar kamen. Zu ihnen gehörte Ladislaw Demuth. „Unsere Familien mussten aus der Slowakei flüchten. Wir zählten dort zu den Karpaten-Deutschen und kamen 1945 in Ziesar an. Ich war damals sieben Jahre alt – und wir alle hatten Hunger“, erinnerte sich der 85-Jährige. Er kam mit seiner Frau und seinem Sohn aus Berlin angereist.
Grußworte auch aus Bad Belzig
Demuth besuchte auch den Burgpark, wo er 1955 die „ Schillerlinde“ mit pflanzte. Ziesars Amtsdirektor Karsten Gericke und Bad Belzigs Bürgermeister Robert Pulz wünschten sich in ihren Grußworten eine erstarkende Bürgerschaft in einer sanierten Innenstadt.
Bild zur Meldung: Festgottesdienst zur Eröffnung der 1075-Jahr Feier
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Festgottesdienst zur 1075-Jahrfeier (23. 05. 2023)
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