Burg Ziesar
Homepage: www.burg-ziesar.de
Der Sage nach eine „Burg mit sieben Türmen und ebenso vielen Brücken, Mauern und Gräben“. Die Wehranlage, deren älteste Teile aus dem 13. Jahrhundert stammen, geht auf eine slawische Befestigung zurück. Die Anlage entspricht einer typischen Randhausburg mit freistehendem Bergfried. Der innere Burghof ist umschlossen von der Burgkapelle, dem Torhaus, dem ehemaligen Palas mit angrenzendem, heute zweigeschossigen Gebäudeteil und dem ehemaligen Internatsgebäude im Süden des Hofes, das unter Einbeziehung von Resten der Burgmauer erst um 1860 in seiner heutigen Größe errichtet wurde. Die Westseite war, ablesbar an der Südwand der Kapelle, bis zum Brand 1857 ebenfalls durch ein Gebäude geschlossen.
Aktuelle Meldungen
RAUBRITTER & schöne Madonnen
(01. 09. 2011)Die Quitzows im Bild der märkischen Geschichte
Ausstellung im Museum Bischofsresidenz Burg Ziesar
15. September bis 14. Dezember 2011
Die „Raubritter“ in Brandenburg haben einen Namen: die Quitzows! Bei ihnen handelt es sich aber nicht etwa um die ganze Familie, sondern nur um zwei Personen, die Brüder Dietrich (um 1366-1417) und Johann (um 1370-1437) von Quitzow. Ihre Auseinandersetzungen mit dem Hohenzollern Friedrich I. am Beginn des 15. Jahrhunderts sind legendär. Bis heute gelten sie als Gegner von Recht und Ordnung, als Bedrücker der Mark. Erst mit der Übertragung der Statthalterschaft an den Hohenzollern Friedrich 1411 änderten sich diese Verhältnisse. Durch die Beschießung der Burgen Friesack und Plaue mit Hilfe der „Faulen Grete“, einer schweren Steinbüchse, warf er die Empörer 1414 nieder. Hier schlug die Geburtsstunde des brandenburgisch-preußischen Staates, hier entschied sich Brandenburgs und schließlich auch Deutschlands Schicksal – so die im 19. Jahrhundert gängigste Interpretation der Ereignisse.
Als Teil des Hohenzollernkults erfuhr dieses Geschichtsbild in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Literatur, Kunst und Publizistik vielfältige Verbreitung und Popularisierung. Autoren wie Karl Friedrich Klöden, Karl May, Theodor Fontane, Ernst von Wildenbruch oder Maler wie Josef Scheurenberg und viele andere haben ihren Teil dazu beigetragen. Die Entstehung und Entwicklung sowie der Wandel dieses Geschichtsbildes stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Handschriften von wichtigen brandenburgischen Geschichtsschreibern werden ebenso zu sehen sein wie militärische Ausrüstungsgegenstände oder ein Geschütz aus der Zeit um 1400.
Ein zweiter Schwerpunkt ist die Familiengeschichte. Hier werden seltene Exponate gezeigt: so Briefe der Quitzow-Brüder aus der Zeit um 1400, die Quitzow- Scheibe aus Premslin vom Ende des 16. Jahrhunderts, von der Familie gestiftete Bücher oder Porträts einzelner Familienmitglieder.
Die Besucher sind eingeladen, sich ein eigenes Bild darüber zu machen, ob die Quitzows ihren negativen Ruf zu Recht besitzen.
Öffnungszeiten:
Täglich außer montags geöffnet von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr
ab Oktober: von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Eintrittspreise: 5,-€ pro Person; ermäßigt: 2,50 €
Führungen nach Anmeldung
Veranstaltungen:
Do., 6. Oktober, Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 19.00 Uhr
Vortrag „Die Quitzows im Bild der märkischen Geschichte“
Dr. Clemens Bergstedt
Mi., 19. Oktober, HBPG in Potsdam, 19.00 Uhr
Vortrag „Die Quitzows im Bild der märkischen Geschichte“
Dr. Clemens Bergstedt
Förderer der Ausstellung:
Land Brandenburg, MWFK
Landkreis Potsdam-Mittelmark
MBS in Potsdam
E.ON edis AG
Hartmann AG
EMB Energie Mark Brandenburg GmbH
Fiener Agrargenossenschaft Ziesar-Bücknitz
Fabian von Ostau
Feuersozietät VSAG, Bernd Altenkirch
Alexander von Stechow
Friedrich-Leopold von Stechow
Foto: RAUBRITTER & schöne Madonnen
Forschungsbibliothek auf Burg Ziesar eröffnet
(23. 04. 2008)Brandenburg ist seit Mittwoch um eine bibliothekarische Attraktion reicher. Auf dem Gelände der Burg Ziesar (Potsdam-Mittelmark) eröffnete Kultur- ministerin Johanna Wanka (CDU) die neue Bibliothek des Sprachenkonvikts der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg- Schlesische Oberlausitz sowie die neue Amtsbibliothek Ziesar.
Die 55.000 Bände des Sprachen- konviktes widmen sich den Schwerpunkten Theologie und Kirchengeschichte. Wanka äußerte die Erwartung, dass die Bücher auch überregional Wissenschaftler und Liebhaber anziehen werden.
Seit 2003 lagerten die Bestände im landeskirchlichen Archiv in Berlin. Für die neue Bibliothek wurde ein um 1900 errichtetes Wirtschaftsgebäude an der Burg saniert und erweitert.
Die Burg Ziesar beherbergt seit 2005 das Museum für Brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte. Sie gehört zu den bedeutendsten sakralen Baudenkmalen im Land und war vom 12. bis zum 16. Jahrhundert Residenz der Bischöfe von Brandenburg.
Foto: Forschungsbibliothek auf Burg Ziesar eröffnet